Unter dem Titel „Ludwig Münstermanns lutherische Andachtsbilder entschlüsseln“ richten das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg und die Ludwig-Münstermann-Gesellschaft e. V. am Freitag, den 7. November 2025, 11 bis 17 Uhr, ein theologisch-kunsthistorisches Symposium im Lambertus-Saal der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg aus.
Das Symposium rückt das Schaffen Ludwig Münstermanns (um 1575–1637/38) in den Fokus. Münstermann, der als Bildhauer und Schnitzer im 17. Jahrhundert ein Ausnahmetalent und bei seinen Auftraggebenden hochgeschätzt war, ist sowohl innerhalb der Kunstgeschichte als auch einem breiten Publikum bislang weitgehend unbekannt geblieben.
„Wir möchten das außergewöhnliche und äußerst produktive Schaffen Ludwig Münstermanns in den Fokus rücken“, so Dr. Anna Heinze, Direktorin (m.d.W.d.A.b.) des Landesmuseums Oldenburg, das dem Bildhauer noch bis zum 30. November 2025 eine erste museale Schau widmet. „Es gibt in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nichts Vergleichbares an Skulptur in dieser Region. Auch in den Jahrzehnten vor und nach Münstermann ist kein Bildhauer zu nennen, der dessen Qualität erreicht hätte.“ Pastor Tom O. Brok, erster Vorsitzender der Ludwig-Münstermann-Gesellschaft e. V., ergänzt: „Münstermanns Werke prägen bis heute viele evangelische Kirchen im Oldenburger Land. Er hat mit seiner Werkstatt die lutherische Sicht der Reformation unübertrefflich ins Bild gesetzt. Seine expressiven Werke begeistern Menschen bis heute, müssen in ihren Details aber auch erschlossen werden.“
Die Beiträge des Symposiums widmen sich dem Phänomen des Manierismus, ikonographischen Kontexten der christlich-antiken Synthese im Werk Münstermanns, der perspektivischen Mitte des Rodenkirchener Altars (entstanden 1629) als Vision einer Neuen Kirche der Reformation, der Bedeutung und Ikonographie des Gnadenstuhls in der Frühen Neuzeit, dem kirchlichen Leben im Oldenburger Land zur Zeit Münstermanns und der Marke Ludwig Münstermann.
Die Teilnahme am Symposium ist kostenfrei.
