Blexen: St.-Hippolythus-Kirche

Altar

1637

Material: Eichenholz
Maße: H. 536 cm, B. 265 cm

Zustand: Die heutige Aufstellung des Altares, nach seinem völligen Abbau 1965 und seiner Wiedererrichtung 1982, erfolgte in Rekonstruktion der modernistischen Umgestaltung von 1851–1852, die offenbar schon seit 1839 geplant war und von dem Oldenburger Bildhauer
C. Elsner ausgeführt wurde.

Zuschreibung der Figuren an Ludwig und Johann Münstermann

Von der Gestalt des ursprünglichen Münstermann-Altars in Blexen gibt es keine Vorstellung.
Die monumentalen Evangelisten-Figuren, aufgestellt auf dem Hauptgesims repräsentieren den Spätstil Ludwig Münstermann, offenbar als seine letzten eigenhändigen Werke. Der Salvator auf der Spitze und die Figuren des Moses und Johannes d. T. wurden wahrscheinlich erst vom Sohn Johannes vollendet.

Die Evangelisten-Statuen verkörpern das bedeutende Spätwerk Ludwig Münstermanns in seinem Anspruch auf Monumentalität. Diese Wirkung wird durch die original wiederhergestellte Weiß-Fassung gesteigert, welche die Kostbarkeit von Alabaster oder gar Marmor suggeriert.

Kanzel mit Schalldeckel und Treppe

1638

Material: Eichenholz
Maße: H. 194 cm, D. 106 cm (Korb); H. 336 cm, D. 237 cm (Schalldeckel)

Zustand: Die Kanzel wurde ursprünglich um den südlichen Pfeiler des Chorbogens herum gebaut, um damit nicht nur auf die im Langhaus, sondern auch auf die im Chor sitzenden Zuhörer der Predigt ausgerichtet zu sein. Im Jahre 1965 wurde die Kanzel abgebrochen, die originale Treppe dem Verfall preisgegeben und der Korpus vor der Südhälfte der Ostwand des Kirchenschiffes verfälschend neu zusammengesetzt und wiederaufgebaut. 2015 wurde eine neuerliche Restaurierung abgeschlossen, bei der die Fassung von 1852 rekonstruiert worden ist.

Signiert und datiert: J [ohann]  M [ünstermann]  /  ANNO + 1638

In den Nischen der Brüstung stehen die Figuren der Evangelisten und Johannes des Täufers, auf dem Korb befinden sich Reliefs mit Szenen der Errichtung der Ehernen Schlange und aus dem Leben Jesu. Auf dem hohen Schalldeckel sind zu sehen die Porträts des Salvators, der Apostel Petrus und Paulus, des Hl. Laurentius und des Hl. Willehad; dazwischen Putten mit den Marterwerkzeugen Jesu, in der Laterne der Kruzifix und oben auf die Gruppe Adam und Evas am Baum der Erkenntnis.

Die Kanzel ist das erste nach dem Tode des Vaters, vielleicht noch ganz nach dessen Entwurf, aber selbständig ausgeführte Werk des ältesten Sohnes Johann, der damit wohl auch die Werkstatt übernommen hatte. Es ist zugleich ein Hauptwerk, das den Stil Johanns in Anlehnung an den des Vaters und Lehrers durchaus eigenständig wirksam vertritt. Die Formen von Architektur und Skulptur sind weich fließend und harmonisch ponderiert. Es zeigt gegenüber dem Vorbild Rodenkirchen eine elegantere Gesamtwirkung, ohne jedoch den Anspruch der Monumentalität zu verleugnen, den vor allem der Schalldeckel eindrucksvoll vertritt.

Taufbecken mit Deckel

1642

Material: Sandstein
Maße: H. 105 cm, D. 65 cm

Zustand: Der hölzerne Deckel ist nicht erhalten.

Signiert und datiert um die Mitte des Meisterschildes mit Steinmetzzeichen:
O [nno]  D [ierksen]  B [ildhauer]  //  16  /  42

Als Tragefigur dient die sich kauernde Figur des Kirchenpatrons, des Hl.Willehad mit Bischofsstab in der Linken.

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