Wiefelstede: St.-Johannes-Kirche

Taufbecken mit Deckel

1637

Material: Eichenholz
Maße: H. 115 cm, D. 51 cm

Zustand: Deckel nicht erhalten. Ältere beschädigte farbige Übermalung.
Die Rechnung führt den Kauf von einem Pfund Leinöl zur Tränkung der Oberflächen gleich nach der Fertigstellung an.
Datiert:  AN / NO / 16 / 37

Johann Ludewig aus Oldenburg

Das aus einem Eichenstamm gehauene und geschnitzte kelchförmige Taufbecken ist über kreisförmigem Grundriss vierachsig dekoriert.

Der stilistische Befund an Ornamentik und Cherub-Gesichtern entspricht durchaus dem zeitgemäß-aktuellen Stand: Rollwerk mit Ansätzen zu modernen knorpeligen Formen an den Cherubflügeln; auch schließen Ausformung und Motive im Detail eine Nähe zur Münstermann-Werkstatt nicht aus. So wird es denkbar, mit dem benannten Meister den jüngsten Sohn des Vaters Ludwig Münstermanns zu identifizieren, der sich als Tischler in Oldenburg niedergelassen hatte.

Kanzel mit Schalldeckel und Treppe mit Portal

1644

Material: Eichenholz

Zustand: Unter einer älteren Bemalung am Korbsegment unter dem Lucas-Feld der Brüstung wurde die Jahreszahl 1669 freigelegt, die sich wohl auf eine erste(?) farbige Fassung bezieht; dieselbe steht auch auf dem Fries des unteren Rahmens des Mittelschreines vom Altar, so dass angenommen werden kann, dass beide Prinzipalstücke gleichzeitig (neu) gefasst worden sind, vielleicht sogar zusammen mit dem Taufbecken und seinem Deckel.

Gert Böckemann

Kanzel-Korpus und Schalldeckel sind über sechseckigem Grundriss konstruiert; zwei Felder der Korpus-Brüstung entfallen, das östliche steht vor der Mauer, das südlich anschließende gibt den Eingang von der Treppe frei; die übrigen vier zeigen flache Muschelnischen zur Aufstellung der Evangelisten-Figuren; vor den Ecken stehen Säulen mit attischen Basen, Phantasie-Kapitellen und Trommeln mit schildförmigen Beschlägen auf diamantizierten Postamenten, die mit der Sockelzone verkröpft sind.
Vor der Treppe, die an der Südseite des Korpus sich linksdrehend emporwendelt steht ein Portalbogen, dessen Architrav von zwei beschlagenen Pilastern getragen und von einem Giebel mit aufgesetztem Cherubkopf bekrönt wird.

Da auffallend viele Details dieser Kanzel von 1644 mit denen der Kanzel in Jade von 1641 übereinstimmen, so ist offensichtlich, dass beide aus der gleichen Werkstatt des Gert Böckemann in Oldenburg stammen; das Werk in Jade ist datiert, für das Werk in Wiefelstede ist die Kirchenrechnung mit namentlicher Nennung des Künstlers erhalten.

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.