Abbehausen: St.-Laurentius-Kirche

Epitaph für den Vogt Tönnies Meiners und seine Ehefrau Tide

1627
Material: Sandstein
Zuschreibung an Ludwig Münstermann

Im erhaltenen Oeuvre Ludwig Münstermanns nimmt dieses Werk als repräsentative monolithe Grabplatte und Epitaph zugleich eine einzigartige Sonderstellung ein. Trotz Beschädigungen ist die hohe Qualität der bildhauerischen Reliefgestaltung nach ihrem großangelegtem Entwurf  und in ihrer Steinbearbeitung von raumhaltig greifender Tiefe bis in flächenwirksame fast malerische Feinheit beeindruckend.

Dargestellt ist die Kreuzigung Jesu mit Schächern und Maria nebst Johannes vor der Stadtsilhouette Jerusalems. Davor knieen anbetend die Figuren der Familie Meiners. Die Ränder umlaufen die Inschriften, in den Ecken unterbrochen von den Evangelisten-Symbolen.

Taufbecken

1628

Material: Sandstein
Maße: H. 103 cm, D. 85 cm
Signiert und datiert:  LUDEWICH / MUNSTERMA[N] / ANNO / BILTHAUWER / V. HB. FECET /  
[ 1628 ] .

Um 1900 war das Becken als Blumenkübel im Pastorei-Garten aufgestellt. Schon damals lagen zu seinen Füßen die Fragmente vom oberen Rand des ehemaligen romanischen Taufsteins aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Form einer tief reliefierten kreisförmig geführten Akanthus-Spiralranke (Vergleichsstücke in Rastede, Sillenstede, Hohenkirchen, Wiarden). Im Jahre 1912 führte der damals amtierende Pastor Hugo Christian Harms alle Teile in die Kirche zurück: Die Bruchstücke des romanischen Beckenrandes wurden mit der Ergänzung eines kleinen fehlenden Stückes zusammengefügt, um 180° nach unten gedreht, und damit zum Rand einer Bodenplatte, auf die Münstermanns Taufbecken gestellt wurde.

Von der ehemaligen Fassung sind offenbar keine Reste erhalten geblieben.
Die Oberflächen besonders der hervortretenden Teile sind abgewittert.
Der in den Quellen bezeugte, von der Decke herabhängende dazugehörige hölzerne Deckel des Taufbeckens, zugleich von Ludwig Münstermann geschaffen, ist verloren.

Dargestellt sind an der Kuppa vier weibliche Tugend-Allegorien: Mansuetudo (Sanftmut) mit einem Lamm, Iustitia (Gerechtigkeit) mit Schwert und Waage (Kopf abgeschlagen), Fides (Glaube) mit Schwert und Bibel (der von einem Stahlenkranz umgebene Kopf abgeschlagen), Temperantia (Mäßigkeit), die den Wein im Kelch mit Wasser aus der Amphore mischt. Dazwischen gefügt sind vier verschieden gerahmte Schilde mit den Wappen der Stifter.

Altar

1635

Material: Eichenholz und Lindenholz
Maße: unbekannt
Zustand:
Bei Abriss und Neubau der Kirche in den Jahren 1858 – 1862 vernichtet,
einzig erhalten:

Relief des Hl Laurentius

1635
Material: Lindenholz
Maße: H. 32,5 cm, B. 20,5 cm
Zustand: Für Ausstellungen 1983 und 2015 wurden die Leimlasur auf der holzsichtigen Oberfläche und die Schwärzung des Rostes, dazu die Fassung der Augen mit den Pupillen regeniert,
Standort: Landesmuseum Oldenburg, Inv. 1.223
Provenienz: Als Geschenk des Pastors Christian Nikolaus Hespe (1855 – 1876) im Namen des Kirchenrats zu Abbehausen, wohl aus Pietät gegenüber dem Kirchenpatron, in die Großherzogliche Alterthümersammlung.

Zuschreibung an Ludwig Münstermann

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