Jakob Kröpelin

Für zwei Kirchen im Jeverland schuf Jacob Kröpelin (um 1615 – 1679) umfangreiche Ausstattungen. Er war gebürtig aus Rostock und unterhielt, nach seiner Wanderung bei norddeutschen Meistern, seit 1648 in Esens als Meister der Tischlergilde eine eigene Werkstatt. In Waddewarden (Kat. 37) entstanden Kanzel 1649 und Altar 1661, in Sande (Kat. 38) der Altar 1663, die Kanzel 1674 und nach 1680 das Epitaph von Pastor Gottfried durch den Sohn Hinrich Kröpelin. Die Gestaltung der Kanzeln, aber vor allem die des Altars in Waddewarden mit der szenischen Darstellung der Einsetzung des Abendmahles belegt deutlich eine Abhängigkeit von Ludwig Münstermann. Dieser ikonogaphische Bezug ist mit Sicherheit nicht durch ein in der Hamburger Werkstatt absolviertes Lehrverhältnis begründet, sondern beruht auf einer Nachahmung, die sehr wohl im Wunsch der Auftraggeber ihre Ursache fand. Im übrigen Werk der Kröpelin gibt es nichts unmittelbar Vergleichbares. Konstruktion und Dekoration der Arbeiten verhaften im Gekistelten eines „Kistemakers“ und das einheitlich typisierte Figürliche verweist auf das Tischlermäßige eines „Snitkers“. Festzuhalten bleibt allerdings, dass nach dem Tode Ludwig Münstermanns und dem Ende seiner Werkstatt, historisch bedingt, bei Nachzügler-Kirchspielen im oldenburgischen Jeverland, noch immer das dringende Bedürfnis nach einer Münstermann-Ausstattung bestand, die nur von einem aus dem benachbarten Ostfriesland herbeigerufenen Nachahmer des Meisters verwirklicht werden konnte.

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