Eckwarden: St.-Pankratius- und Lambertus-Kirche

Taufbecken mit Deckel

1616 und 1623

Material: Sandstein (Becken), Holz (Deckel)
Maße: H. 98 cm, D. 57 cm

Zustand: Der Deckel ist nicht erhalten.
Becken: Reste alter Fassung als Grundlage für eine Neufassung 1984.

Zuschreibung an Ludwig Münstermann

Das Taufbecken steht auf dem umgedrehten unteren Ende der Kuppa des älteren Taufsteins
aus dem 13. Jahrhundert. Es hat die Form eines Kelches auf sechseckigem Grundriss.
Form und Ausführung dieses 1616 gekauften Taufbeckens sind bis auf die Dekoration des Schaftes fast identisch mit denen des Exemplars in der 1616 fertiggestellten Osternburger Dreifaltigkeitskirche. Offenbar konnten zur gleichen Zeit Taufbecken dieses eher schlichten Typs aus der auf Vorrat arbeitenden Werkstatt Münstermanns geliefert werden. Der 1623 von Ludwig Münstermann gearbeitete, vom Vogt Siassen zugleich mit Staffierung gestiftete hölzerne Deckel war vielleicht schon 1774 abgängig.

Kanzel mit Schalldeckel

1623

Material: Holz
Maße: Unbekannt

Zustand: Nicht erhalten. Jetzige Kanzel von 1867 an neuer Stelle.

Zuschreibung an Ludwig Münstermann

Altar

1626

Material: Eichenholz
Maße: H. 433 cm, B. 276 cm

Zustand: Der Altar wurde im Zusammenhang mit der Kirchenrenovierung 1983/84 restauriert. Bei einer partiellen Freilegung wurden ursprüngliche Gemäldeteile und eine gut erhaltene Originalfassung des Holzes sichtbar.

Zuschreibung an die Werkstatt Ludwig Münstermann

Der Altar in Eckwarden bildet eine Ausnahme im erhaltenen Oeuvre der Werkstatt Ludwig Münstermanns: lediglich die architektonischen und konstruktiv-tragenden Teile sind bildhauerisch gestaltet; die großen bildlichen Darstellungen (Predella: Abendmahl, Hauptgeschoß: Kreuzigung, Obergeschoß: Auferstehung (verloren), Spitze: Gottvater, Flügel: Moses und Johannes der Täufer), aber auch ornamentale Elemente wie Rahmungen, Wangen und Behänge sind gemalt (Öltechnik auf Eichenholz) und wurden vom Bildhauer an einen ausführenden, uns unbekannten Künstler weiterverdingt.

Epitaph Siassen

1631

Auftraggeber und Stifter: Vogt Meent Siassen (1578 – 1632) und seine Ehefrau Frowe

Material: Eichenholz (Rahmen-, Ornament- und Architektur-Teile bis auf die Hauptsäulen), Lindenholz (Figuren, Figurengruppen und Reliefs bis auf das Mittelrelief)
Maße: H. 429 cm, B. 276 cm

Zustand: Zuletzt restauriert 1951, dabei gänzlich neu übermalt.

Das eindrucksvolle Werk ist im erhaltenen Oeuvre Ludwig Münstermanns nicht nur wegen seiner Größe bemerkenswert, sondern auch, weil die Ausführung auffallend einheitlich und als gänzlich eigenhändig anzusprechen ist.
Desgleichen ist die Ikonographie ungewöhnlich vielfältig; sie ist sicherlich auf den Auftraggeber und sein tiefes theologischen Verständnis zurückzuführen und dem Bildhauer entsprechend vermittelt worden. Die Mitte des kunstvollen architektonischen Aufbaus wird beherrscht von einem Relief mit der Darstellung des letzten Passah-Mahles vor dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten – als ein alttestamentarisches Vorbild für das Abendmahl Jesu; dieser Bedeutung wegen erhebt sich darüber ein himmlisch anmutendes Phantasie-Gewölbe. Auf die geistige Teilhabe am Sakrament beziehen sich die lebensvollen Porträts des Vogtes und seiner Gemahlin in den seitlichen Nebenachsen, und darunter die noch lebenden Söhne und Töchter und die im unteren Abhang von Engelsputten gezeigten Särge der schon gestorbenen. Im vielfältig gestalteten Obergeschoß breiten sich die Motive des lutherischen Bildprogramms von “Gesetz und Gnade aus, um zuoberst vom (ergänzten) Auferstandenen als Symbol für das verheißene Ewige Leben bekrönt zu werden.

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