Johann Münstermann

Johann allerdings führte offenbar nach Ludwigs Tode die Werkstatt weiter und schuf mit den Altären für Schwei (Kat. 8.4) und Burhave (Kat. 13.2) sogar einen neuen Form-Typus für deren Aufbau. Dabei blieb zwar die Mitte einer räumlichen Gestaltung des Abendmahlszene vorbehalten und auch ein Obergeschoß wurde beibehalten. Doch der Bildhauer reduzierte die Motive des architektonischen Aufbaus: die tragenden Hauptsäulen werden weggelassen und ihre Funktion den Hauptfiguren als Altlanten übertragen; das Hauptgesims verliert seine gegliederte Struktur und nimmt die schwellend fließenden Formen einer Gewölbe-Plastik an. Ausladende Flügel werden zu prall quellenden Ornament-Behängen an den seitlichen Durchbrüchen des Geschosses.

Bei der Gestaltung seiner Skulpturen findet Johann jedoch nicht zu einer künstlerisch selbständigen Nachfolge seines Vaters Ludwig. Sie reduziert sich auf Minimal-Ansprüche und bleibt in den Einzelheiten eher in unbeholfener Erinnerung an die schon in der gemeinsamen Werkstatt verflachend wiederholten charakteristischen Bildungen einzelner Motive des väterlichen Vokabulars befangen.

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.