Golzwarden: St. Bartholomäus-Kirche

Taufbecken

1633

Stifter: Wie an der Kuppa mit Namen und Wappen bezeichnet.

Material: Sandstein
Maße: H. 87 cm, D. 81 cm

Zustand: Ein vermutlich ursprünglich zugehöriger hölzerner Taufdeckel ist verloren.
Datierung: nach den Quellen

Zuschreibung an Ludwig Münstermann

Das Taufbecken in Golzwarden ist formal und stilistisch dem wohl kurz zuvor geschaffenen Werk für Rodenkirchen unmittelbar vergleichbar. Die Komposition des Werkes in Golzwarden ist reicher und differenzierter, seine einheitlich durchgebildeten Gestaltung in plastischer Überformung der Einzel-Bestandteile - Kuppa, Nodus, Schaft und Fuß - im Sinne einer ganzheitlichen Skulptur, ist eindrucksvoll und harmonisch gelungen. Fuß, Schaft und Kelch sind vier-achsig ausgebildet: hochovale lebendig-plastisch ausgearbeitete Medaillons mit den beschrifteten Darstellungen der weiblichen Tugenden Fides (Glaube), Veritas (Wahrheit), Religio (Gottesdienst) und Pietas (Gottseligkeit) wechseln mit ornament-gerahmten Wappenschilden der mit Namen bezeichneten Stifter.

Kanzel mit Schalldeckel

1640

Material: Eichenholz
Maße: H. 155 cm (Korpus)

Signiert und datiert auf der Kugel unter dem Korb: + O[nno] D[iercksen] + B[ild] H[auer] + / +1640+

Onno Dierksen

Die Konstruktion von Kanzel-Korpus und Schalldeckel ist über einem unregelmäßigen Sechseck aufgebaut, wobei die jeweils der Wand anliegende Seite breiter ist als die anderen angelegt. Für die Brüstung ergeben sich fünf regelmäßig breite Felder aus glatten Tafeln, die lediglich von den Ecken her mit Rollwerk gerahmt sind; die verbleibenden, oben und unten halbkreisförmig geschlossenen Flächen sind mit hell auf dunkel schablonierten Grotesk-Ornamentik-Gebilden bemalt. Vor den Stoßfugen der Tafeln stehen auf gekehlten Sockeln sechs übermäßig schlank proportionierte Figuren: Johannes der Täufer, die Evangelisten und der Kirchenparton St. Bartholomäus. Auf der Spitze des Schalldeckels triumphiert die Figur des Auferstandenen.

Mit dieser Kanzel hat Onno Dierksen seine selbständige künstlerische Gestaltungsfähigkeit unter eindrucksvollen Beweis gestellt. Sie hat jedoch bei den künftigen Aufträgen keine Nachfolge gefunden. Vielleicht auch sollten ursprünglich in die Brüstungsfelder des Korpus Gemälde mit biblischen Szenen eingefügt werden, für die kein Maler gefunden wurde, oder auch, weil das Geld nicht reichte. Die bewegten gemalten Bilder hätten dem strengen, blockhaften Umriß der gliedernden Skulpturen einen willkommenen Kontrast geboten und die Wirkung des nunmehr eher schlichten Ganzen in ein weit höheres Maß gesteigert.

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