Oldenbrok: Kirche

Kanzel mit Schalldeckel

1663

Auftraggeber: Das Kirchspiel
Stifter: Unbekannt
Pastor: Johann Otto Hännschen (1650 – 1687)

Material: Eichenholz
Maße: H. 133 cm, D. 118 cm (Korpus); D. 186 cm (Deckel)

Zustand: Beim Umbau der Kirche im Jahre 1842 wurden der Altar von 1736 und die Kanzel auf den Dachboden gebracht; 1903 wurde die Kanzel unter Eigentumsvorbehalt in das Kunstgewerbemuseum im Schloss zu Oldenburg abgegeben und dort unter der Nr. 2280 inventarisiert; dabei wurde festgestellt, dass zwar fünf Säulen der korinthischen Ordnung von der Korpus-Brüstung vorhanden waren, vom vierten Brüstungsfeld mit der Figur des Evangelisten Johannes jedoch nur noch ein Rest; bei der Renovierung der Kirche von 1959 bis 1961 wurde die Kanzel restauriert (1903 wurden „Reste einstiger lebhafter Bemalung“ registriert) und mit einem rekonstruierten Johannes-Feld der Korpus-Brüstung wieder aufgestellt; auch der Schalldeckel, dessen Giebel und Aufsätze nur noch in kurzen Ansätzen erhalten sind, wurde ohne weitere Ergänzungen hinzugefügt; die Treppe ist neu.
Die Bemalung vermittelt viel Holzsichtigkeit neben Marmorierung der Säulenschäfte und Alabaster-Fassung der Figuren, dazu wenige Lüster in Rot und Grün sowie kontrastierendes
helles Blau und Gold.
Datierung am Schalldeckel auf einer der sechs Fries-Abschnitte des Kranzgebälks:
ANNO DOMINI 1663

Johann Ernst aus Oldenburg

In vier Bogennischen der sechseckigen Korpusbrüstung Figuren der Evangelisten (Johannes ergänzt). Vor den Ecken Säulen der kompositen Ordnung mit feston-verzierten Trommeln. Auf den Segmenten des Korbes Puttenköpfe.

Auffallend an diesem Werk sind die Ähnlichkeiten vor allem im Bereich der Ornamentik mit den Kanzeln des Gert Böckemann aus Oldenburg, im besonderen der Kanzel in Wiefelstede von 1644; die bildhauerischen Fähigkeiten des Johann Ernst fallen allerdings entschieden ins Einfältige ab. Aber ein Beziehungsfaden aus den sechziger Jahren zurück in die Epoche und zu den vorbildhaften Werken Münstermanns ist durchaus zu bemerken.

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