Westerstede: St.-Petrus-Kirche

Taufbecken mit Deckel

1648

Material: Eichenholz

Zustand: Das vielfarbige Erscheinungsbild mit einer Fassung aus unbekannter Zeit, welche über der ursprünglichen liegt, ist im Zusammenhang der Gesamtrenovierung der Kirche und ihres Innenraumes 1994–1997 mit entsprechender Festigung, Sicherung und Rekonstruktion auch verlorener Holzteile wieder hergestellt worden.
Datiert mit der Stifterinschrift:
IOHAN BRVNE / KEN IM GAR / RENHOLT / HAT DIESE / DOFE DER / KIRCHEN / VOREHRETH / ANNO 1648.

Zuschreibung an eine Werkstatt in Oldenburg

Die Gestalt dieser Taufe folgt dem kelchförmigen Typus aus der Münstermann-Werkstatt mit beschlagwerk-verzierten Kuppa-Segmenten, wie er für Osternburg, Eckwarden oder Tossens in einer Ausführung in Sandstein erhalten ist; wobei die abgewandelte Formulierung in Holz für Westerstede mit der breiteren Proportionierung des Beckens und wohl auch der höheren Ausladung des Deckels eine monumentalere Wirkung erzielt, die dem grazileren und zierlicher ponderierten Vorbild abgeht. Als Herstellungsort mit Wirkungsumkreis ins Ammerland kommt Oldenburg in Frage mit seinen zeitgenössischen Werkstätten des Johannes Ernst mit den Kanzeln in Oldenbrok und Strückhausen im Vergleich der Felder des Korbes, oder des Gert Böckemann mit den Kanzeln in Wiefelstede und Jade im Vergleich der charakteristischen Voluten-Spangen auf dem Schalldeckel; das qualitätvolle Taufbecken des ebenfalls in Oldenburg ansässigen Johann Ludewig für Wiefelstede steht zwar als einziges Vergleichsbeispiel eines hölzernen Taufbeckens aus diesem Umkreis zur Verfügung, doch zeigen die formalen Details keine Ähnlichkeit mit dem Werk in Westerstede. Die Masken ausgenommen, bleibt der offensichtliche Verzicht auf skulpturale Details am Taufbecken in Westerstede bemerkenswert.

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